Gesellschaftliche und soziale Themen.
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Streikrecht vs. Bequemlichkeit: Der Bahnstreik

Mi 6. Mai 2015, 10:05

Ich finde es sehr unangemessen, bezüglich des Bahnstreiks immer wieder von "Geiselnahme der Bahnkunden" zu sprechen.

Man muß sich schon entscheiden, ob man das Recht auf Streik gut findet, oder ob einem die eigene Bequemlichkeit stets mehr bedeutet.

Wahrscheinlich ist es die deutsche Bevölkerung einfach nicht mehr gewohnt, dass es so etwas Blödes wie "Streiks" gibt. Alles soll funktionieren, der Deutsche will seine Ruhe haben und andere sollen die Klappe halten und gefälligst ihren Job tun.

Ein- / Zweimal warnstreiken, für einen halben oder ganzen Tag, meinetwegen, aber dann muß auch mal wieder gut sein.

Was für ein Demokratie- und Solidaritätsverständnis.

Nein, ich bin derzeit selbst nicht vom Streik betroffen, da ich die Bahn nicht zwingend brauche. Aber wenn ich betroffen wäre, würde ich garantiert nicht drüber maulen.

Mi 6. Mai 2015, 10:05

Re: Streikrecht vs. Bequemlichkeit: Der Bahnstreik

Mi 6. Mai 2015, 14:26

lion hat geschrieben:Alles soll funktionieren, der Deutsche will seine Ruhe haben und andere sollen die Klappe halten und gefälligst ihren Job tun.
So ist es, und diese Einstellung führt dazu, dass die, die über Streiks maulen, selber auch keine guten Arbeitsbedingungen und -entlohnungen haben - was wiederum für sie Grund genug ist, den Streikenden das Streiken übelzunehmen, schliesslich haben sie auch nichts zu Lachen, wenig zu beissen und legen deshalb nicht einfach die Arbeit hin.

Die Wirtschaft ist halt die heilige Kuh in diesem Land und deren Wohlergehen zu gefährden, grenzt für viele schon an Landesverrat ...

Re: Streikrecht vs. Bequemlichkeit: Der Bahnstreik

Di 12. Mai 2015, 11:20

lion hat geschrieben:Ich finde es sehr unangemessen, bezüglich des Bahnstreiks immer wieder von "Geiselnahme der Bahnkunden" zu sprechen.

Man muß sich schon entscheiden, ob man das Recht auf Streik gut findet, oder ob einem die eigene Bequemlichkeit stets mehr bedeutet.

Wahrscheinlich ist es die deutsche Bevölkerung einfach nicht mehr gewohnt, dass es so etwas Blödes wie "Streiks" gibt. Alles soll funktionieren, der Deutsche will seine Ruhe haben und andere sollen die Klappe halten und gefälligst ihren Job tun.

Ein- / Zweimal warnstreiken, für einen halben oder ganzen Tag, meinetwegen, aber dann muß auch mal wieder gut sein.

Was für ein Demokratie- und Solidaritätsverständnis.

Nein, ich bin derzeit selbst nicht vom Streik betroffen, da ich die Bahn nicht zwingend brauche. Aber wenn ich betroffen wäre, würde ich garantiert nicht drüber maulen.


Der Streik an sich ist ok. Ich maule ehr darüber dass sich der depperte Ossi auf Kosten aller Bahnreisenden zu profilieren versucht, bzw. schnell noch bevor seine Nischengewerkschaft entmachtet wird, einen auf dicke Eier macht.

Re: Streikrecht vs. Bequemlichkeit: Der Bahnstreik

Di 12. Mai 2015, 12:03

frankie hat geschrieben:Der Streik an sich ist ok. Ich maule ehr darüber dass sich der depperte Ossi auf Kosten aller Bahnreisenden zu profilieren versucht, bzw. schnell noch bevor seine Nischengewerkschaft entmachtet wird, einen auf dicke Eier macht.


Ja, da vermischt sich leider etwas.

Aber nicht nur, was den Machterhalt der kleinen Gewerkschaft und das sicherlich lukrative Pöstchen von Herrn Weselsky anbelangt.

Auch in der Betrachtung der Angelegenheit durch die Öffentlichkeit wird das zu sehr auf diesen Aspekt reduziert.

Die Bahn fährt dabei im Windschatten und kann sich darauf verlassen, dass der schwarze Peter stets bei der Gewerkschaft liegt. Der eigentliche Arbeitskampf wird nicht gesehen.

Es geht den Streikenden eigentlich um mehr Kohle UND eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit.

Meines Wissens (habe ich mal aufgeschnappt) zeigt sich Bahn zwar zu Lohnerhöhungen bereit, aber beim Thema Reduzierung der Arbeitszeit kommt da wohl gar nichts (?).

Re: Streikrecht vs. Bequemlichkeit: Der Bahnstreik

Mi 13. Mai 2015, 07:10

lion hat geschrieben:
frankie hat geschrieben:Der Streik an sich ist ok. Ich maule ehr darüber dass sich der depperte Ossi auf Kosten aller Bahnreisenden zu profilieren versucht, bzw. schnell noch bevor seine Nischengewerkschaft entmachtet wird, einen auf dicke Eier macht.


Ja, da vermischt sich leider etwas.

Aber nicht nur, was den Machterhalt der kleinen Gewerkschaft und das sicherlich lukrative Pöstchen von Herrn Weselsky anbelangt.

Auch in der Betrachtung der Angelegenheit durch die Öffentlichkeit wird das zu sehr auf diesen Aspekt reduziert.

Die Bahn fährt dabei im Windschatten und kann sich darauf verlassen, dass der schwarze Peter stets bei der Gewerkschaft liegt. Der eigentliche Arbeitskampf wird nicht gesehen.

Es geht den Streikenden eigentlich um mehr Kohle UND eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit.

Meines Wissens (habe ich mal aufgeschnappt) zeigt sich Bahn zwar zu Lohnerhöhungen bereit, aber beim Thema Reduzierung der Arbeitszeit kommt da wohl gar nichts (?).


Ich bin da auch nicht genau informiert was nun konkret gefordert wird und woran es hakt. Wenn auch Reduzierung der Arbeitszeit gefordert wird, dann muss das halt mit der Lohnerhöhung verrechnet werden. Die Zeiten von Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich die sind eben vorbei.
Aber wie gesagt, ich glaube es hängt auch dran, dass Weselsky unbedibgt auch Abschlüsse für Nicht-Lokführer will, obwohl in diesen Berufgruppen die meisten in der Konkurrenzgewerkschaft sind. Und genau dem muss ein Riegel vorgeschoben werden. Ein Unternehmen, ein Tarif, das finde ich gerecht.
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